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AWMF fordert weiterhin Tierversuche

Die Bedeutung der KI scheint bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) noch nicht angekommen zu sein: In einer Presseerklärung fordert sie faktisch die Fortsetzung von Tierversuchen im Dienste der Medizin.

In einer am 1. März publizierten Erklärung heißt es:

„Der Referentenentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes enthält keine Lösungen zur Auflösung von Rechtsunsicherheiten, was weiterhin negative Auswirkungen auf die tierexperimentelle Forschung haben wird. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) kritisiert dies und sieht es als notwendig an, eine weitere Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung vorzunehmen“.

Und die AWMF weiter:

„Die Kritik der AWMF bezieht sich insbesondere auf §17 Absatz 2 mit den darin enthaltenden verschärften Strafen, ohne Rechtssicherheit für Forschende zu schaffen. „Es ist zu befürchten, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich zukünftig nicht mehr dazu bereit erklären, eine Versuchstierhaltung zu leiten, da Ihnen schwerwiegende strafrechtliche Konsequenzen drohen“, erklärt Prof. Rolf-Detlef Treede, Präsident der AWMF“.

Fortschrittlicher als die medizinische Fachgesellschaft gibt sich der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland (VFA) und setzt auf 3R:

Im Gegensatz zum Verharren in einem Fundamental-Streit „Tiervesuche ja oder nein“ sei es sinnvoll, „überall da, wo heute Tierversuche eingesetzt werden, mit immer weniger Tieren auszukommen, deren Belastung stetig zu verringern, höher entwickelte Tiere durch weniger entwickelte zu ersetzen und immer öfter tierfreie Testsysteme anzuwenden“.

Auf eine kurze Formel gebracht heiße das „Verringern, Verbessern, Vermeiden“ – oder englisch: „Reduce, Refine, Replace“.

Diese sogenannten 3R-Prinzipien sind den Biologen William Russell und Rex Burch und ihrem Buch „The Principles of Humane Experimental Technique“ von 1959 zu verdanken.

Sie leiten auch die Weiterentwicklung der Forschungsmethoden und Produktionskontrolle der Pharmaindustrie.


https://www.awmf.org/service/awmf-aktuell/awmf-sieht-tierexperimentelle-forschung-gefaehrdet


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