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Umweltverschmutzung führt zu Millionen Toten

Die zunehmende Umweltverschmutzung weltweit fordert ihren Tribut: Ein internationales Forschungsteam warnt in der Zeitschrift Nature Reviews Cardiology vor starken Zusammenhängen zwischen Boden- und Wasserverschmutzung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Pestizide, Schwermetalle, Mikro- und Nanoplastik im Boden sowie umweltschädliche Chemikalien können sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Forscherinnen und Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Münzel von der Universitätsmedizin Mainz fassen in der umfassenden Literaturübersicht aktuelle Forschungsergebnisse zusammen, die zeigen, dass chemische Schadstoffe in der Umwelt ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen. Besonders alarmierend ist die hohe Zahl der Todesfälle in bestimmten Regionen der Welt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Umweltverschmutzung

Der Übersichtsartikel hebt hervor, dass weltweit jährlich etwa 9 Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen der Umweltverschmutzung sterben, davon etwa 5,5 Millionen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders besorgniserregend sind die Zahlen in Ländern mit hoher Schadstoffbelastung. So sterben in Indien jährlich mehr als 2,3 Millionen Menschen an den Folgen chemischer Schadstoffe, in China sind es fast 1,9 Millionen. Weitere Länder mit hoher Sterblichkeit sind Nigeria (279.000 Todesfälle pro Jahr) und Indonesien (233.000 Todesfälle).

Ein besonders bedrohlicher Schadstoff ist Blei, das fast 50 % aller durch chemische Schadstoffe verursachten Gesundheitsprobleme ausmacht. Allein die Belastung durch Blei führte 2019 zu 21,7 Millionen verlorenen Lebensjahren durch Behinderung und Tod. Cadmium und Quecksilber sind ebenfalls stark gesundheitsschädigend. Sie verursachen oxidative Schäden in Zellen, die zu Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkten führen.

Zunehmend an Bedeutung gewinnt auch das Gefährdungspotenzial durch kontaminierten Luftstaub – hinreichend bekannt z.B. als Sahara- oder Wüstenstaub. Etwa 770.000 Herz-Kreislauf-Todesfälle pro Jahr können auf die Staubbelastung zurückgeführt werden. Die globale Erwärmung wird diese Situation weiter verschärfen.


https://www.nature.com/articles/s41569-024-01068-0


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