Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, ist eine akute, durch das Bakterium Clostridium tetani verursachte Infektionskrankheit. Die ubiquitär in Böden, Staub und tierischen Exkrementen vorkommenden Sporen des grampositiven, anaeroben Bakteriums gelangen meist über Wunden, insbesondere tiefe oder verschmutzte Verletzungen, in den Körper. Dort produzieren sie das Neurotoxin Tetanospasmin, das für die charakteristischen Symptome verantwortlich ist.
Die Inkubationszeit beträgt üblicherweise 3 bis 21 Tage. Initial äußert sich Tetanus durch Muskelsteifheit, häufig beginnend im Kiefer („Kieferklemme“, Trismus), gefolgt von generalisierten Muskelkrämpfen, Schluckstörungen und autonomer Dysfunktion. Ohne Behandlung führen schwere Verläufe zu Ateminsuffizienz und Tod; die Letalität liegt bei 10–50 %, abhängig von der medizinischen Versorgung.
Die Diagnose basiert auf der klinischen Symptomatik, da mikrobiologische Nachweise oft nicht zielführend sind. Präventiv ist die aktive Immunisierung mit Tetanus-Toxoid essenziell, in Deutschland im Rahmen der Grundimmunisierung im Kindesalter und Auffrischimpfungen alle 10 Jahre empfohlen. Bei Verletzungen mit Tetanusrisiko wird je nach Immunstatus eine passive Immunisierung mit Tetanus-Immunglobulin und/oder eine Auffrischimpfung indiziert.
Die Therapie umfasst die sofortige Wundreinigung, Antitoxin-Gabe zur Neutralisierung freien Toxins, Antibiotika (z. B. Metronidazol) und symptomatische Maßnahmen wie Muskelrelaxantien und Intensivüberwachung. Trotz moderner Medizin bleibt Tetanus in Ländern mit eingeschränktem Zugang zu Impfungen und medizinischer Versorgung ein Problem.
Tetanus ist durch konsequente Impfungen und adäquate Wundversorgung weitgehend vermeidbar. Eine hohe Impfquote und frühzeitige medizinische Intervention sind entscheidend, um die Inzidenz und Mortalität dieser schweren Erkrankung zu minimieren.
