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Sicherheitsunternehmer Mario Pröhl sieht deutsche Sicherheitsbranche bedroht

Der ehemalige KSK-Operator und Sicherheitsunternehmer Mario Pröhl sieht sich und Teile der deutschen Sicherheitsbranche durch gezielte Aktionen bedroht. Pröhl, der nach 23 Jahren Bundeswehr mehrere international tätige Sicherheitsunternehmen leitet, berichtet von einem Vorfall, der seine geschäftliche Existenz gefährdet. Ein Polizeidirektor der Hochschule für Polizei in Baden-Württemberg habe 2022 eine unberechtigte Zuverlässigkeitsprüfung gegen ihn und seine Mitarbeiter durchgeführt, die zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führte.

Die Überprüfung, die laut Pröhl von einer nicht zuständigen Stelle ohne gesetzliche Grundlage erfolgte, resultierte in einer negativen Bewertung ohne Begründung. Dies führte dazu, dass ein millionenschwerer Vertragsabschluss mit US-Partnern scheiterte, da Pröhl die negativen Ergebnisse offenlegen musste. Der Vorfall ereignete sich am 20. Oktober 2022, als der Polizeidirektor zudem während einer Übung mit einem Hubschrauber in Mosbach durch aggressives Verhalten auffiel. Er soll versucht haben, eine abgesperrte Landezone zu befahren, was zu gefährlichen Situationen führte. Pröhl erstattete Strafanzeige, doch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mosbach verliefen zunächst ergebnislos, da mehrere Behörden ihre Zuständigkeit bestritten.

Erst 2024 stellte sich heraus, dass die Zuverlässigkeitsprüfung gar nicht hätte durchgeführt werden können, da Pröhl seinen Wohnsitz in den USA hat. Dies wurde ihm in einem Gespräch mit Vertretern der Hochschule für Polizei bestätigt. Pröhl vermutet, dass der Polizeidirektor bewusst Schaden zufügen wollte, möglicherweise auf Anweisung Dritter. Er spricht von einem „System“, das kleinere Sicherheitsunternehmen vom Markt drängen soll, zugunsten großer Konzerne wie Constellis oder G4S. Ein Treffen mit einem deutschen Unternehmer in Dubai 2024, der von einer „Bereinigung“ des deutschen Sicherheitsmarktes sprach, verstärkt seinen Verdacht.

Pröhl betont die Bedeutung seiner Arbeit, die auch Schulungen für Polizeibeamte umfasst, und kritisiert die mangelnde Flexibilität staatlicher Strukturen im Vergleich zur Privatwirtschaft. Der Verlust seines Unternehmens würde nicht nur ihn, sondern auch rund 40 freie Mitarbeiter und deren Familien treffen. Er sieht in den Vorgängen eine Mischung aus persönlicher Arroganz, Kompetenzüberschreitung und möglicherweise Vetternwirtschaft, die eine saubere Aufklärung verhindert. Die Staatsanwaltschaft habe bisher keine klare Stellung zu den Vorfällen bezogen, obwohl diese auch politische Ebenen erreicht hätten.

Pröhl fordert eine transparente Untersuchung und warnt vor den Folgen für die Sicherheitsbranche, sollte der Markt von großen Akteuren monopolisiert werden.


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