Jenseits von Banken, Pillen und Schokolade etabliert sich die Schweizer Labormedizin zum wichtigen Wirtschaftsfaktor des Alpenlandes. Und avanciert zum Schlüsselpfektor im Schweizer Gesundheitswesen.
Tatsächlich spielt die Labormedizin eine zentrale Rolle im Schweizer Gesundheitssystem: Rund 70 Prozent aller ärztlichen Therapieentscheidungen basieren auf labormedizinischen Ergebnissen[4]. Dabei generiert die Branche nicht nur medizinischen, sondern auch erheblichen wirtschaftlichen Nutzen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die Schweizer Labordiagnostik-Branche erwirtschaftete im Jahr 2022 eine Bruttowertschöpfung von 2,8 Milliarden Franken[6]. Mit rund 12.000 Beschäftigten ist sie ein bedeutender Arbeitgeber im Gesundheitssektor, wobei etwa 75 Prozent der Mitarbeitenden Frauen sind[6]. Bemerkenswert ist auch die Struktur der Branche: Zwei Drittel der Laborunternehmen sind Kleinbetriebe mit weniger als 50 Mitarbeitenden[6].
Medizinische Versorgung
Die Labormedizin in der Schweiz ist flächendeckend organisiert. Die Analysen werden zu etwa gleichen Teilen von Arztpraxen, Spitälern und Privatlaboratorien durchgeführt[1]. Diese Labore arbeiten an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr und gewährleisten so eine kontinuierliche Versorgung[4].
Innovation und Forschung
Die Branche investiert stark in Forschung und Entwicklung. 70 Prozent der Herstellungs- und Handelsunternehmen sowie 60 Prozent der Privatlabore betreiben aktiv Forschung[6]. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der personalisierten Medizin und der Entwicklung neuartiger diagnostischer Verfahren[2].
Aktuelle Herausforderungen
Trotz ihrer wichtigen Rolle steht die Labormedizin vor erheblichen Herausforderungen. Die Branche kämpft mit steigendem Kostendruck, zunehmender Regulierung und einem ausgeprägten Fachkräftemangel[6]. Seit der COVID-19-Pandemie, während der die Labore einen entscheidenden Beitrag zur Krisenbewältigung leisteten, sind die Bruttowertschöpfungszahlen wieder rückläufig[6].
Zukunftsperspektiven
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, investiert die Branche verstärkt in Digitalisierung, IT-Infrastruktur und Datensicherheit[6]. Experten betonen, dass forschungsfreundliche Rahmenbedingungen und der Zugang zu qualifizierten Fachkräften entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Branche sind[6].
Die Labormedizin bleibt damit ein unverzichtbarer Bestandteil des Schweizer Gesundheitswesens – nicht nur für die medizinische Versorgung, sondern auch als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Innovationstreiber.
Quellen:
[1] [PDF] Volkswirtschaftliche Bedeutung medizinischer Laboratorien … – Pipette https://pipette.sulm.ch/files/pipette/2005-04/2005-04-004.PDF
[2] Forschung – Universitätsspital Basel https://www.unispital-basel.ch/labormedizin/forschung-labormedizin
[3] Download der Studie «Nutzen der Labormedizin in der Schweiz https://medical-lab-day.ch/aktuelles/neue-studie-unterstreicht-nutzen-der-labormedizin-fuer-das-gesundheitswesen-in-der-schweiz
[4] Labormedizin – medical-lab-day.ch https://medical-lab-day.ch/labormedizin/
[5] [PDF] Die Laboratorien – FAMH https://www.famh.ch/assets/Dokumente/labor-NL07-DE-4S-210702-web.pdf
[6] Labordiagnostik Schweiz – Branchenstudie 2023 – SVDI-ASID https://www.svdi.ch/news/labordiagnostik-schweiz-branchenstudie-2023/
[7] [PDF] Dr. Risch wird Teil des schweizweit grössten Labornetzwerks … https://www.risch.ch/downloads/riview/riview-de/riview-97-web-de.pdf
[8] (PDF) Nutzen der Labormedizin in der Schweiz – ResearchGate https://www.researchgate.net/publication/372221736_Nutzen_der_Labormedizin_in_der_Schweiz
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