Mit gezielten Vorsichtsmaßnahmen und grundlegender Erste-Hilfe-Kenntnis lassen sich die Risiken des plötzlichen Kindstods erheblich reduzieren.
Eltern von Säuglingen stehen im Grunde ständig vor der Herausforderung, ihren Nachwuchs bestmöglich zu schützen. Besonders der plötzliche Kindstod, auch als Sudden Infant Death Syndrome (SIDS) bekannt, sorgt dabei für große Unsicherheit: Dieses unerwartete Ereignis trifft oft völlig gesunde Babys, was es für Eltern umso schwerer macht, sich darauf vorzubereiten. Neben genetischen und gesundheitlichen Faktoren spielen dabei auch die Schlafumgebung und Lebensgewohnheiten eine Rolle, die das Risiko erheblich beeinflussen können – ein Umstand, der den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst ist.
„Viele Eltern unterschätzen, wie entscheidend es ist, sich bereits im Vorfeld zu informieren“, erklärt Sevim Bayrak von PRIMEROS. „Tatsächlich können selbst einfache Maßnahmen einen großen Unterschied machen – man muss sie lediglich auf dem Schirm haben.“
Schlafposition, Rauchverhalten der Eltern und mehr – die Ursachen von plötzlichem Kindstod
Der plötzliche Kindstod gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf. Es gibt aber durchaus identifizierte Risikofaktoren, die Eltern beachten sollten, um die Gefahr zu minimieren. Dabei spielt zunächst die Schlafposition eine wichtige Rolle: Babys, die auf dem Bauch oder der Seite schlafen, unterliegen einem höheren Risiko, weshalb die Rückenschlaflage als sicherste Methode gilt. Auch Rauchen soll die Gefahr steigern – sei es während der Schwangerschaft oder durch Passivrauchen nach der Geburt.
Hinzu kommen gesundheitliche Faktoren wie ein niedriges Geburtsgewicht oder bestimmte medizinische Probleme, die Säuglinge anfälliger machen. Forschungen deuten zudem auf genetische Zusammenhänge hin – beispielsweise niedrige Werte des Enzyms Butyrylcholinesterase (BChE), das bei betroffenen Kindern häufig festgestellt wurde. Ein Mangel an BChE könnte die Kommunikation im Gehirn beeinträchtigen und als potenzieller Biomarker genutzt werden, um Säuglinge mit erhöhtem Risiko für den plötzlichen Kindstod frühzeitig zu erkennen.
Symptome erkennen, Leben retten: Worauf Eltern achten sollten
Obwohl der plötzliche Kindstod meist unerwartet eintritt, können bestimmte Anzeichen darauf hindeuten, dass etwas nicht stimmt. Eltern sollten daher aufmerksam auf Veränderungen im Schlafverhalten ihres Kindes achten. Dabei können Anzeichen wie eine plötzliche, ungewöhnliche Ruhe, übermäßige Reizbarkeit oder ungewohnte Atemgeräusche im Schlaf erste Hinweise auf Probleme sein. Solche Symptome sollten keinesfalls ignoriert werden – auch wenn sie zunächst harmlos erscheinen.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen darüber hinaus kritische Warnzeichen: Dazu gehören eine bläuliche oder blasse Hautfarbe, die auf Sauerstoffmangel hindeutet, sowie Atemstillstand oder eine auffällige Schlaffheit des Körpers. Diese Anzeichen können einen akuten Notfall signalisieren und erfordern demnach sofortiges Handeln. „Die richtige Reaktion in solchen Situationen ist entscheidend und kann Leben retten“, betont auch Franz Peter Mosa von PRIMEROS.
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