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Oktoberfest: Drohnen-Anschlag mit Tausenden Toten möglich 

Das Oktoberfest in München, das jährlich Millionen von Besuchern anzieht, verkörpert nicht nur bayerische Tradition, sondern auch ein gigantisches Sicherheitsrisiko. In einer Zeit, in der unbemannte Luftfahrzeuge – Drohnen – zunehmend zugänglich und vielseitig einsetzbar sind, könnte eine einzelne Drohne ausreichen, um eine Massenpanik auszulösen, die Tausende Leben gefährdet. Basierend auf aktuellen Sicherheitsanalysen, medizinischen Fallstudien zu Gedränge-Unfällen und militärischen Erkenntnissen zu Drohnenabwehr zeigt sich: Die bestehenden Konzepte auf der Theresienwiese sind fragmentiert und reaktiv, während die wirtschaftliche Maximierung der Besucherzahlen durch Betreiber – getrieben von Rekordumsätzen – die Vulnerabilitäten verschärft. Diese Analyse beleuchtet die potenziellen Szenarien, die strukturellen Schwächen und die medizinisch-militärischen Implikationen, um die Dringlichkeit fundierter Reformen zu unterstreichen.

Die Theresienwiese erstreckt sich über 42 Hektar und beherbergt während der 16 Festtage bis zu sieben Millionen Gäste, was eine Dichte von bis zu 200 Personen pro Quadratmeter in den Bierzelten ermöglicht. Eine einzelne Drohne, betrieben von einem Fernsteuerer außerhalb des Geländes, könnte hier als psychologischer Auslöser wirken. Militärische Szenarien aus Konflikten wie dem Ukraine-Krieg demonstrieren, wie Drohnen – selbst ohne Sprengladung – Panik erzeugen: Durch Überfliegen in niedriger Höhe, das Abwerfen harmloser Substanzen wie Mehl oder Wasser oder das bloße Sichtbare einer leuchtenden Drohne in der Dämmerung könnte eine Fluchtreflexkette ausgelöst werden. In dichten Menschenmengen, wo Alkoholkonsum und sensorische Überlastung die Wahrnehmung trüben, reicht ein solcher Reiz aus, um kollektive Angst zu schüren. Historische Vorfälle, etwa bei Festivals in Brasilien oder Indien, wo Drohnen-ähnliche Objekte (wie Feuerwerke oder Lichter) Missverständnisse schürten, unterstreichen diese Dynamik. Auf der Wiesn, wo Schlangen vor den Eingängen Hunderte Meter lang sind und Zelte als Engpässe fungieren, würde eine Panikwelle sich exponentiell ausbreiten, vergleichbar mit der Kompressionsdynamik in engen Tunneln.

Die aktuellen Sicherheitskonzepte der Münchner Polizei und des Veranstalters – dem Referat für Arbeit und Wirtschaft – adressieren Drohnen nur peripher. Seit Jahren gilt ein striktes Verbot für unbemannte Fluggeräte über dem Gelände, gestützt auf das Luftverkehrsgesetz, mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro für Verstöße. Dennoch fehlt eine proaktive Detektionsinfrastruktur: Es gibt keine flächendeckenden Radarsysteme oder akustische Sensoren, die Drohnen in Echtzeit orten könnten, wie sie in militärischen Kontexten Standard sind. Stattdessen basiert die Überwachung auf visuellen Patrouillen und mobilen Metalldetektoren an Eingängen, die sich auf Bodenbedrohungen wie Messer oder E-Scooter konzentrieren. Die erweiterte Messerverbotszone um das Gelände herum, eingeführt 2025, schützt vor Nahkampf, ignoriert aber den Luftraum. In der Praxis, wie Berichte aus früheren Jahren zeigen, wurden Drohnen bereits manuell „heruntergeholt“, was ineffizient und riskant ist – ein Abschuss könnte Trümmer auf die Menge regnen lassen und die Panik verstärken.

Diese Lücken werden durch unklare Zuständigkeiten verschärft. Die Landespolizei ist für das Gelände primär verantwortlich, doch bei Drohnen-Sichtungen greift das Bundespolizeigesetz ein, was Koordinationsverzögerungen verursacht. Militärische Parallelen aus NATO-Übungen verdeutlichen das Problem: In Szenarien mit Massenveranstaltungen wie Stadien fehlt es an integrierten Command-and-Control-Systemen, die Zivil- und Militärsensoren verknüpfen. Auf der Wiesn, wo temporäre Masten für Mobilfunknetze errichtet werden, um Ausfälle in der Menge zu vermeiden, könnte eine Drohne das Signal stören oder als Jammer dienen, was die Kommunikation der 240 Kräfte des Krisen- und Verbandsmanagements (KVR) lahmlegt. Zudem sind die Notfallrouten – wie der erweiterte Bavariaring-Korridor seit 2011 – auf Bodenpaniken ausgelegt, nicht auf multidirektionale Evakuierungen, die durch eine Luftbedrohung notwendig würden. Die Unterstützung durch ausländische Kräfte, etwa Bozener Feuerwehr für Dolmetschen, ist lobenswert, deckt aber keine Drohnen-spezifischen Szenarien ab.

Besonders alarmierend ist die Rolle der Überfüllung, die durch wirtschaftliche Interessen der Betreiber forciert wird. Die Zelte, mit Kapazitäten von bis zu 10.000 Personen pro Einheit, werden trotz bekannter Risiken nicht streng limitiert. 2025 führte die Polizei mehrmals zu temporären Schließungen des gesamten Geländes, da der Andrang – verstärkt durch Social-Media-Hype und internationale Touristen – die Infrastruktur überforderte. Besucher berichten von Panikmomenten, in denen Menschen über Zäune kletterten, um Zugang zu erzwingen, was die Sicherheitslage destabilisiert. Die Betreiber, darunter Gastronomen und Schausteller, priorisieren Rekordumsätze – geschätzt auf über 1 Milliarde Euro pro Fest – über Kapazitätsdeckel. Kritik aus der Öffentlichkeit und Medien richtet sich gegen diese „Abzocke“: Preisanstiege um 10 Prozent pro Maß Bier und die Freigabe weiterer Plätze trotz Hitze und Kreislaufkollapsen (über 100 Behandlungen am Eröffnungstag 2025) deuten auf Gier hin. Im Gegensatz zu internationalen Standards, wie bei der WM in Brasilien 2014, wo Crowd-Management-Apps und Drohnen-Überwachung vorgeschrieben waren, fehlt hier eine dynamische Kapazitätssteuerung. Diese Überlastung erhöht die Vulnerabilität: In einer Drohnen-induzierten Panik würde die Dichte von 150 Personen pro Quadratmeter zu tödlichen Kompressionen führen, da Fluchtwege blockiert sind.

Aus medizinischer Sicht sind die Konsequenzen katastrophal. Massenpaniken verursachen primär Asphyxie durch Kompression: Der Brustkorb wird so stark eingequetscht, dass die Atmung stockt, was innerhalb von Minuten zu Sauerstoffmangel, Herzstillstand und Tod führt. Fallstudien aus der Loveparade 2010 in Duisburg, wo 21 Menschen erstickten und über 500 verletzt wurden, zeigen typische Muster: Innere Blutungen durch Tritte in die Bauchhöhle (Leber- und Milzrisse) und Polytraumata durch Stürze. Ähnlich beim Astroworld-Festival 2021 in Houston erstickten zehn Opfer im Alter von 9 bis 27 Jahren in einer überfüllten Menge, mit 300 weiteren Verletzungen durch Quetschungen und Dehydration. Auf der Wiesn, wo Alkohol die Koordination mindert und Hitze Kreisläufe belastet, würde eine Panik zu einem Massenanfall von Verletzten (MANV) führen: Der Rettungsdienst mit 19 Fahrzeugen und drei Notarztwagen ist auf 500 Fälle pro Tag ausgelegt, könnte aber bei Tausenden Opfern kollabieren. Langfristig drohen Überlebenden posttraumatische Belastungsstörungen, chronische Schmerzen und psychische Sequelae, wie Studien zu Festival-Katastrophen belegen. Die hohe Anzahl vulnerabler Gruppen – Kinder, Ältere, Betrunkene – verstärkt das Risiko: Schon 2025 starb eine 70-Jährige vor dem Gelände, und Kreislaufzusammenbrüche häuften sich durch Überfüllung.

Militärisch betrachtet birgt die Drohnenbedrohung strategische Implikationen, die zivile Veranstaltungen wie das Oktoberfest als asymmetrische Ziele attraktiv machen. In modernen Konflikten, etwa in Syrien oder der Ukraine, nutzen Drohnen Schwärme für Überraschungsangriffe, mit Gegenmaßnahmen wie elektronischer Störung (Jamming) oder Interceptor-Drohnen. Die Bundeswehr testet derzeit Systeme wie ROSY von Rheinmetall, die Nebelgranaten gegen optische Sensoren einsetzen, oder Laserwaffen für präzise Abschüsse. Für Massenveranstaltungen empfehlen NATO-Richtlinien eine Schichtung: Früherkennung durch vernetzte Drohnen-Schwärme, die den Luftraum scannen, gefolgt von soft-kill-Methoden wie GPS-Spoofing, das Drohnen desorientiert, ohne Kollateralschäden. Hart-kill-Optionen wie Fangnetze oder Schrotflinten sind für Zivilbereiche problematisch, da Trümmer auf die Menge fallen könnten. Die aktuelle Rechtslage in Deutschland erlaubt Abschüsse nur in Notwehr, was bei einer Wiesn-Panik zu Verzögerungen führt. Eine Integration militärischer Expertise – etwa temporäre Einrichtung von C-UAS (Counter-Unmanned Aircraft Systems) – könnte die Resilienz steigern, erfordert aber gesetzliche Anpassungen, wie sie das Bundesinnenministerium 2025 fordert.

Die Gier der Betreiber kulminiert in der Ignoranz gegenüber diesen Risiken. Trotz wiederholter Kritik an Überfüllung – wie der Schließung des Geländes am 27. September 2025 – werden keine harten Limits eingeführt. Stattdessen fördern Marketingkampagnen und Reservierungssysteme den Massenansturm, um Umsätze zu maximieren. Dies bedroht direkt Tausende: In einer Drohnen-Panik würde die Überbelegung die Mortalitätsrate verdoppeln, da Evakuierungen scheitern. Ökonomen schätzen, dass ein Kapazitätsdeckel von 80 Prozent die Einnahmen um 15 Prozent senken würde, doch der gesellschaftliche Schaden einer Katastrophe – medizinische Kosten, Haftungen, Rufverlust – wäre unermesslich. Die Stadt München, als Veranstalter, trägt Mitverantwortung, indem sie Sicherheitsbudgets priorisiert, aber wirtschaftliche Druck ausübt.

Zusammenfassend offenbart die Wiesn ein Systemversagen: Fragmentierte Sicherheitskonzepte, unzureichende Drohnenabwehr und profitorientierte Überfüllung schaffen ein Pulverfass. Medizinisch drohen Erstickungstode und Traumen, militärisch asymmetrische Lücken. Nur durch hybride Ansätze – verbesserte Sensorik, strenge Limits und zivile-militärische Kooperation – lässt sich die Bedrohung abwenden. Andernfalls riskiert das Oktoberfest, von einem Fest der Freude zu einem Mahnmal des Versagens zu werden. Die Verantwortlichen müssen handeln, bevor eine einzelne Drohne die Massen in den Abgrund reißt.


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