Nan Zhang, Ph.D. , Assistenzprofessorin im Molecular and Cellular Oncogenesis Program des Ellen and Ronald Caplan Cancer Center , und ihr Labor haben einen neuen Ansatz zur Behandlung von Eierstockkrebs entdeckt, der in präklinischen Labortests Tumore schrumpfen lässt und die Überlebensraten verbessert, während er Tumore gleichzeitig empfänglicher für eine Chemotherapie macht. Ihre Ergebnisse wurden im Journal of Experimental Medicine in dem Artikel „Myeloid activation clears ascites and reveals IL27-dependent regression of metastatic ovarian cancer“ veröffentlicht.
„Dies ist das erste Mal, dass Forscher in präklinischen Modellen Eierstockkrebszellen in der Bauchfellflüssigkeit indirekt angreifen konnten, indem sie eine Immunreaktion auslösten“, sagte Zhang. „Wir freuen uns darauf, diese Forschung weiter voranzutreiben – insbesondere unsere Erkenntnisse zur Rolle von IL27 –, damit wir weiterhin andere Strategien zur Verbesserung dieses neuen Ansatzes zur Bekämpfung von Eierstockkrebs identifizieren können.“
Um die Herausforderung des Eierstockkrebses zu bekämpfen, wandten sich Zhang und seine Mitarbeiter einer möglichen Lösung zu, die schon vor fast einem Jahrhundert aufgetaucht war. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte der New Yorker Chirurg William B. Coley bei einigen Krebsarten eine Heilungsrate von über 10 %, indem er Patienten abgetötete Krankheitserreger injizierte. Wissenschaftler kamen später zu dem Schluss, dass dieser krebshemmende Effekt auf die Aktivierung myeloider Zellen durch das Immunsystem zurückzuführen sei. Dabei handelt es sich um die zahlreichen Zellen in der Bauchhöhle, die bei Aktivierung eine krebstötende Reaktion auslösen können.
Aufbauend auf diesem Konzept entwickelten Zhang und sein Team einen Ansatz, der myeloide Zellen in der Bauchhöhle durch eine Kombinationsbehandlung mit β-Glucan, einem pathogenen Aktivator myeloider Zellen, und Interferon-gamma (IFNγ) spezifisch aktiviert. Vorläufige Berichte deuten darauf hin, dass der Ansatz die Immunsuppression um Tumore herum umkehren kann.
Ihre Ergebnisse bestätigten, dass diese Kombinationstherapie bei Tests in präklinischen Labormodellen funktionierte. Nach der Behandlung von Modellen mit metastasiertem Eierstockkrebs mit sowohl β-Glucan als auch IFNγ schrumpfte die Gesamttumorlast im Vergleich zu den Kontrollgruppen erheblich. Diese Umkehrung der Krankheit war sogar bei chemotherapieresistenten Eierstockkrebsstämmen, die das Team ebenfalls modellierte, konsistent.
„Unsere Arbeit hat die Tür zu einer möglichen neuen Behandlungsmethode für einen besonders aggressiven Krebs geöffnet“, sagte Brennah Murphy, Ph.D., Erstautorin der Studie. „Eierstockkrebs ist dafür bekannt, dass er sich einer Behandlung widersetzt, aber wir haben – auf präklinischer Ebene – gezeigt, dass unsere Behandlung diese Resistenz überwindet.“
Credits
Wistar Institute
Entdecke mehr von LabNews
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
