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Moderna siegt vor britischem Berufungsgericht in Patentstreit um Covid-Impfstoff

London, 2. August 2025 – Der US-Pharmakonzern Moderna hat einen wichtigen Erfolg im langwierigen Patentstreit um Covid-19-Impfstoffe errungen. Das Berufungsgericht in London hat am Freitag die Berufung von Pfizer und seinem deutschen Partner BioNTech abgelehnt und damit ein Urteil des High Court aus dem Juli 2024 bestätigt. Demnach verletzt der Impfstoff Comirnaty von Pfizer/BioNTech ein gültiges Patent von Moderna zur mRNA-Technologie. Moderna ist nun berechtigt, Schadensersatz für Verkäufe ab März 2022 zu fordern.

Das betroffene Patent, bekannt als EP’949, schützt Modifikationen an der mRNA, insbesondere den Austausch von Uracil-Basen durch N1-Methyl-Pseudouridin, um die Moleküle zu stabilisieren und die Immunreaktion zu verbessern. 9 Richter Richard Arnold urteilte, dass dieses Patent gültig ist und von Comirnaty verletzt wird. Ein weiteres Patent von Moderna wurde jedoch für ungültig erklärt, und das Gericht verweigerte Moderna die Erlaubnis, dagegen Berufung einzulegen.

Der Streit dreht sich um die konkurrierenden Covid-19-Impfstoffe, die während der Pandemie Milliarden einbrachten. Moderna hatte Pfizer und BioNTech im August 2022 in mehreren Ländern verklagt, darunter Großbritannien, USA, Deutschland, Niederlande, Belgien und Irland. Während der Pandemie hatte Moderna zunächst zugesichert, seine Patente nicht durchzusetzen, änderte dies jedoch im März 2022 und fordert nun Entschädigungen außerhalb von 92 Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

In anderen Ländern fallen die Urteile unterschiedlich aus: Im März 2025 gewann Moderna vor dem Landgericht Düsseldorf, während das US-Patentamt im selben Monat drei andere mRNA-Patente von Moderna für ungültig erklärte. 10 Pfizer und BioNTech betonten, das Urteil ändere nichts an ihrer Überzeugung, dass das Patent ungültig sei, und kündigten weitere Schritte an. Es habe keinen unmittelbaren Einfluss auf ihr Geschäft oder Comirnaty.

Moderna-CEO Stéphane Bancel erklärte, das Unternehmen werde seine Patentrechte weltweit weiter durchsetzen, um die wettbewerbsfähige mRNA-Technologie zu schützen. 9 Experten sehen in dem Fall einen Präzedenzfall für die Biotech-Branche, da mRNA-Technologien zunehmend in Therapien gegen Krebs und andere Krankheiten eingesetzt werden.

Der Streit unterstreicht die hohen Einsätze in der Pharmaindustrie: Die Impfstoffe generierten allein 2021 und 2022 Milliardenumsätze. Weitere Verfahren laufen, und ein endgültiges Urteil könnte Jahre dauern.

Quellen: Reuters, BioSpace.


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