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Milzbrand-Ausbruch im Kongo: Virunga-Nationalpark betroffen

Im Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo hat ein schwerwiegender Milzbrand-Ausbruch große Sorge ausgelöst. Mindestens 50 Flusspferde und mehrere Büffel sind in den vergangenen Tagen an der Infektionskrankheit gestorben, die durch das Bakterium Bacillus anthracis verursacht wird. Der Nationalpark, bekannt für seine einzigartige Tierwelt und die bedrohten Berggorillas, steht vor einer neuen Herausforderung in einer ohnehin krisengeplagten Region.

Die toten Tiere wurden entlang des Ishasha-Flusses entdeckt, der die Grenze zwischen Kongo und Uganda bildet. Milzbrand, auch Anthrax genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem Huftiere befällt. Wildtiere können sich durch den Kontakt mit Sporen in kontaminiertem Boden, Wasser oder Pflanzen infizieren. Diese Sporen sind besonders widerstandsfähig und können über Jahrzehnte im Boden überleben. Bereits 2021 hatte die Region einen ähnlichen Ausbruch erlebt, was die Anfälligkeit des Gebiets für solche Seuchen verdeutlicht.

Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wurden Maßnahmen ergriffen, um den Ausbruch auf ein bestimmtes Gebiet zu begrenzen. Teams sind vor Ort, um die Kadaver zu bergen, stoßen jedoch auf Schwierigkeiten durch fehlende Ausrüstung. Da die Krankheit in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragen werden kann, wurden die umliegenden Gemeinden aufgeklärt. Die Bevölkerung wurde gebeten, den Kontakt mit Wildtieren zu vermeiden und Wasser aus lokalen Quellen vor dem Verzehr abzukochen, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Der Verlust der Flusspferde ist ein schwerer Schlag für den Virunga-Nationalpark, dessen Tierpopulationen bereits durch Wilderei stark dezimiert wurden. Von einst über 20.000 Flusspferden leben heute nur noch wenige Hundert in dem Schutzgebiet. Der Park, der als UNESCO-Welterbe geführt wird, liegt in einer politisch instabilen Region, die von Konflikten und illegalen Aktivitäten wie Ölbohrungen bedroht ist. Experten befürchten, dass der aktuelle Ausbruch die fragile Balance des Ökosystems weiter gefährden könnte.

Die Behörden und Naturschutzorganisationen arbeiten intensiv daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen. Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, den Schutz der Tierwelt und die Gesundheit der Bevölkerung in solchen Krisenregionen besser zu koordinieren, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.


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