Ein neuer Ansatz in der Diagnostik von Lungeninfektionen könnte die Medizin revolutionieren: Metagenomische Next-Generation-Sequenzierung (mNGS) erkennt laut einer Studie der Inside Precision Medicine (27. Mai 2025) dreimal mehr Krankheitserreger als traditionelle mikrobiologische Tests. Die Untersuchung, durchgeführt von der Second Affiliated Hospital der Nanchang-Universität und BGI Genomics, zeigt, wie mNGS die Diagnose von Lungeninfektionen verbessert.
Überlegenheit von mNGS
Während herkömmliche Tests (CMTs) wie Kulturen oder PCR oft nur häufige Erreger nachweisen, identifizierte mNGS in der Studie 96 Erreger gegenüber nur 28 durch CMTs. Besonders atypische Erreger wie Mycobacterium tuberculosis oder Mycoplasma pneumoniae wurden häufiger erkannt, die CMTs oft entgehen. Dies ermöglicht schnellere und präzisere Diagnosen.
Klinische Auswirkungen
Die Studie zeigt, dass mNGS die Behandlung optimiert: Bei 133 Patienten wurden Antibiotika basierend auf mNGS-Ergebnissen angepasst, wobei 41 % bessere Ergebnisse erzielten. Professor Wang Xiaozhong betont, dass mNGS mit klinischen Befunden und Bildgebung kombiniert werden sollte, um eine umfassende Diagnose und Therapie zu gewährleisten.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der hohen Sensitivität bleibt die Unterscheidung zwischen Kolonisation und Infektion eine Herausforderung. Zudem sind die Kosten von mNGS derzeit hoch. Dennoch könnte die Technologie die Diagnostik von Lungeninfektionen, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten, transformieren und die Patientenversorgung verbessern.
Quelle: Inside Precision Medicine, „Metagenomic NGS Triples Pathogen Detection in Lung Infections Over Traditional Tests“
