Ein bedeutender Fortschritt in der Diagnostik von großzelligen B-Zell-Lymphomen (LBCL) wurde mit der Veröffentlichung einer bahnbrechenden Studie im Journal of Clinical Oncology bekanntgegeben. Die Untersuchung, durchgeführt von Foresight Diagnostics, einem führenden Unternehmen in der ultrasensitiven Detektion minimaler Resterkrankungen (MRD), zeigt, dass die MRD-Analyse mit dem Foresight CLARITY™-Test am Ende der Therapie eine deutlich höhere prognostische Genauigkeit bietet als die herkömmliche PET/CT-Bildgebung. Diese Ergebnisse könnten die Beurteilung des Remissionsstatus nach einer Primärbehandlung revolutionieren.
Die Studie basiert auf einer gepoolten Analyse von Daten aus fünf prospektiven klinischen Studien mit insgesamt 137 Patienten, die mit kurativer Chemotherapie behandelt wurden. Der Foresight CLARITY™-Test nutzt die innovative PhasED-Seq™-Technologie, die zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) mit einer Sensitivität von weniger als einem mutierten Molekül pro Million nachweisen kann. Dies ermöglicht eine extrem präzise Erkennung minimaler Resterkrankungen.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die klinische Relevanz der ctDNA-MRD-Analyse. Bereits nach zwei Zyklen der Primärchemotherapie zeigte sich, dass Patienten ohne nachweisbare MRD eine zweijährige progressionsfreie Überlebensrate (PFS) von 96 % erreichten, verglichen mit 67 % bei Patienten mit nachweisbarer MRD. Am Ende der Therapie war der Unterschied noch deutlicher: 78 % der Patienten waren MRD-negativ und hatten eine PFS von 97 %, während nur 29 % der MRD-positiven Patienten progressionsfrei blieben. Die PET/CT-Bildgebung schnitt im Vergleich schlechter ab und zeigte eine geringere Vorhersagekraft für den Krankheitsverlauf.
Besonders bemerkenswert ist, dass der MRD-Status das Rückfallrisiko unabhängig vom PET/CT-Befund weiter differenzieren konnte. Patienten mit nachweisbarer MRD hatten ein erhöhtes Rückfallrisiko, selbst wenn die Bildgebung negativ war. Umgekehrt zeigten PET-positive Patienten mit nicht nachweisbarer MRD deutlich bessere Ergebnisse als solche mit sowohl positiver Bildgebung als auch positivem MRD-Status. Insgesamt wies der Foresight CLARITY™-Test eine klinische Sensitivität von 86 % für die Rückfallerkennung und eine Spezifität von 91 % für die Remissionsbestimmung bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 37 Monaten aus.
Die Studie betont die Grenzen der alleinigen Verwendung von PET/CT für die Remissionsbeurteilung und hebt die Vorteile der hochpräzisen MRD-Detektion hervor. Die Ergebnisse wurden bereits in die klinischen Empfehlungen des National Comprehensive Cancer Network (NCCN) aufgenommen, was zu einer Aktualisierung der NCCN-Richtlinien für B-Zell-Lymphome im Dezember 2024 führte. Diese empfehlen nun den Einsatz von ctDNA-MRD-Tests zur genaueren Beurteilung von PET-positiven Befunden am Therapieende.
Derzeit laufen weitere Studien, die die ctDNA-geleiteten Behandlungsentscheidungen untersuchen. Dazu gehören die ALPHA3-Studie, die Patienten mit Remission, aber nachweisbarer MRD nach Primärbehandlung einschließt, sowie die SHORTEN-ctDNA-Studie, die die Möglichkeit einer frühzeitigen Reduktion der Chemotherapie bei frühem MRD-Clearance prüft.
Die vollständige Publikation ist online im Journal of Clinical Oncology verfügbar. Die Ergebnisse wurden bereits auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 und der International Conference on Malignant Lymphoma (ICML) 2023 präsentiert. Foresight Diagnostics setzt mit diesen Erkenntnissen neue Maßstäbe in der personalisierten Krebsdiagnostik und unterstreicht das Potenzial der ultrasensitiven MRD-Detektion, um die Behandlung von Patienten mit B-Zell-Lymphomen nachhaltig zu verbessern.
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