Am Weltlungentag am 24. September wird die Aufmerksamkeit auf die Lungenfibrose gelenkt, eine schwerwiegende chronische Erkrankung, die durch eine unumkehrbare Vernarbung des Lungengewebes gekennzeichnet ist. Diese führt zu einer zunehmenden Verhärtung der Lunge, was die Sauerstoffaufnahme stark einschränkt und alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen erschwert. In Deutschland sind mindestens 130.000 Menschen betroffen, wobei Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen, da die Erkrankung oft erst spät erkannt wird. Häufig werden Symptome wie Atemnot oder chronische Müdigkeit mit Asthma oder COPD verwechselt, was zu einem langen Diagnoseweg führt.
Besonders tückisch ist die sogenannte „rheumatische Lunge“, bei der etwa acht bis zehn Prozent der Patienten mit rheumatoider Arthritis eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) entwickeln, die in eine Lungenfibrose münden kann. Die Diagnoseverzögerung verschlechtert die Prognose, da die Fibrosierung unbehandelt fortschreitet. Eine frühzeitige Erkennung und strukturierte Versorgung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Antifibrotische Medikamente, Atemphysiotherapie, Sauerstofftherapie und Bewegungsprogramme können Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern, obwohl eine Heilung derzeit nicht möglich ist.
Die Versorgung von Patienten mit Lungenfibrose ist oft unzureichend und fragmentiert. Experten fordern mehr spezialisierte Lungenzentren und interdisziplinäre Netzwerke, um Fehldiagnosen zu reduzieren und Therapien zeitnah einzuleiten. Neue Therapieansätze wecken Hoffnung: Forschungsfortschritte zielen darauf ab, die Gewebeverhärtung effektiver zu bremsen und die Lebenserwartung zu erhöhen. Digitale Tools wie Selbsttests sowie Kooperationen mit Fachgesellschaften und Patientenorganisationen tragen zur besseren Aufklärung und Betreuung bei. Der Weltlungentag unterstreicht die Bedeutung von Sensibilisierung, um Betroffenen eine frühere Diagnose und eine ganzheitliche Behandlung zu ermöglichen.
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