Der japanische Technologiekonzern Kyocera hat einen hochauflösenden Abstandssensor mit drei Objektiven und integrierter Künstlicher Intelligenz vorgestellt. Das System erkennt feine, halbtransparente oder reflektierende Objekte mit bisher unerreichter Präzision und verdreifacht die Messgenauigkeit bei winzigen Strukturen von einem Millimeter auf 0,3 Millimeter. Die Technologie soll Inspektionsprozesse in der Fertigung verbessern sowie den Einsatz von chirurgischen und landwirtschaftlichen Robotern erleichtern.
Der Sensor erfasst aus nur zehn Zentimetern Entfernung drei Parallaxen-Datensätze gleichzeitig und kombiniert diese mit proprietärer KI, um Fehlinterpretationen zu minimieren und tote Winkel zu reduzieren. Dadurch lassen sich auch Objekte mit wiederholenden Mustern, reflektierenden Oberflächen oder durchscheinenden Materialien zuverlässig messen – etwa ultrafeine Drähte, Kabelbäume oder Metallteile. Herkömmliche Stereokameras mit zwei Linsen stoßen hier oft an Grenzen.
Kyocera baut damit auf einem 2024 vorgestellten Dual-Linsen-Sensor auf, der bereits eine Auflösung von 100 Mikrometern erreichte. Die neue Dreifach-Variante adressiert Schwächen bei verdeckten oder strukturlosen Oberflächen und eignet sich besonders für komplexe Produktionsumgebungen. Mögliche Anwendungen reichen von der Qualitätskontrolle elektronischer Baugruppen über die präzise Positionierung chirurgischer Instrumente bis zur Erkennung von Früchten in dichtem Blattwerk bei Ernte-Robotern.
Das Unternehmen will die Technologie auf der CES 2026 in Las Vegas präsentieren und sieht sie als Beitrag zur Effizienzsteigerung in Industrie 4.0 sowie zur Weiterentwicklung autonomer Systeme in Medizin und Landwirtschaft.
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