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Frauen meistern Wut im Alter besser: Neue Erkenntnisse aus der Wechseljahre-Forschung

Eine neue Studie zeigt, dass Frauen mit zunehmendem Alter besser mit ihrer Wut umgehen können. Die Analyse, veröffentlicht am 2. Juli 2025 in der Fachzeitschrift Menopause der Menopause Society, untersuchte den Einfluss von chronologischem und reproduktivem Alter auf Wutausbrüche bei Frauen in der Lebensmitte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl das Alter als auch die Phase der Wechseljahre die Intensität und den Umgang mit Wut erheblich beeinflussen.

Die Untersuchung umfasste über 500 Frauen im Alter von 35 bis 55 Jahren und basiert auf Daten der Seattle Midlife Women’s Health Study. Wut wurde dabei als Feindseligkeit gegenüber Personen oder Dingen definiert, oft verbunden mit impulsivem Ausdruck. Die Forscher stellten fest, dass Wuttemperament, Wutreaktionen, aggressiv ausgedrückte Wut und Feindseligkeit mit zunehmendem Alter deutlich abnehmen. Nur unterdrückte Wut zeigte keinen altersbedingten Rückgang. Auch die reproduktive Phase spielte eine Rolle: Nach den späten reproduktiven Phasen nahm die Wut signifikant ab.

„Diese Ergebnisse zeigen, dass Frauen in der Lebensmitte eine bessere Emotionsregulation entwickeln“, erklärt Dr. Monica Christmas, stellvertretende medizinische Direktorin der Menopause Society. Hormonelle Schwankungen während der Perimenopause können starke Stimmungsschwankungen, einschließlich Wut und Feindseligkeit, auslösen. Die Studie betont, wie wichtig es ist, Frauen über diese möglichen Veränderungen aufzuklären und Strategien zur Emotionsregulation zu fördern.

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Wut bei Frauen mittleren Alters mit gesundheitlichen Risiken wie Bluthochdruck, koronaren Herzerkrankungen und Karotisarteriensklerose verbunden ist. Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen Wut und schweren depressiven Symptomen, insbesondere bei Frauen, die eine Hormontherapie nutzen. Die aktuelle Analyse ist jedoch die erste, die die Entwicklung von Wutsymptomen während der Wechseljahre systematisch untersucht.

Die Forscher empfehlen weitere Studien, um den Umgang mit Wut im Alltag besser zu verstehen und gezielte Strategien für das Wutmanagement zu entwickeln. „Die psychische Gesundheit in der Perimenopause hat einen großen Einfluss auf das persönliche und berufliche Leben“, sagt Dr. Christmas. „Aufklärung und aktives Management können die Lebensqualität erheblich verbessern.“

Die Studie unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes in der Betreuung von Frauen während der Wechseljahre und bietet neue Ansätze, um deren emotionales Wohlbefinden zu fördern.

DOI

10.1097/GME.0000000000000002587


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