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Esoterische und ganzheitliche Deutungen von Laborwerten: Die symbolische Dimension der Blutanalyse

Die ganzheitliche Interpretation von Laborwerten hat in Deutschland eine lange Tradition in der alternativen Medizin und Naturheilkunde. Sie geht über die rein funktionale schulmedizinische Bewertung hinaus und betrachtet Blutwerte als Spiegel seelisch-geistiger Prozesse. Diese Ansätze, die auf der Annahme beruhen, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit bilden, gewinnen durch Bücher, Seminare und Praxen an Popularität. Bekannte Vertreter wie der Heilpraktiker Lothar Ursinus sehen in jedem Blutwert nicht nur biochemische Informationen, sondern auch Hinweise auf Lebensmuster, emotionale Blockaden oder innere Stärken. Diese Methoden dienen der Früherkennung von Funktionsstörungen und der Unterstützung therapeutischer Maßnahmen, wobei sie klinische, naturheilkundliche und analog-sinn hafte Deutungen kombinieren.

Die Grundlage dieser ganzheitlichen Labordiagnostik liegt in der Idee, dass physiologische Abläufe analog zu seelischen und geistigen Vorgängen verlaufen. Jeder Tropfen Blut enthält demnach die Information des ganzen Menschen. Werte werden nicht isoliert betrachtet, sondern als Ausdruck bestimmter Organaktivitäten und Lebensprozesse interpretiert. Ein erniedrigter MCV-Wert (mittleres korpuskuläres Volumen der Erythrozyten) kann schulmedizinisch auf einen Eisen- oder Vitamin-B-Mangel hinweisen, wird aber ganzheitlich als Hinweis auf mangelnde Fähigkeit gedeutet, das eigene Selbst zur Entfaltung zu bringen – eine Art innere Schwäche oder Blockade in der Persönlichkeitsentwicklung.

Esoterische und ganzheitliche Deutungen von Laborwerten Die symbolische Dimension der Blutanalyse Symbolbild Credits Unsplash
Blutwerte in der Welt der Esoterik Symbolbild Credits Unsplash

Besonders die Cholinesterase als Marker für die Leberaktivität steht im Zentrum solcher Deutungen. Die Leber gilt als Organ der Wandlung und Veränderung. Niedrige Werte werden mit fehlender Transformationskraft assoziiert, die zu Depressionen oder Suchtverhalten führen kann. Erhöhte Werte deuten auf Überlastung durch toxische Einflüsse hin, seelisch oft verbunden mit unterdrückter Veränderungsbereitschaft, etwa in beruflichen Stagnationsphasen. Ähnlich symbolisiert der Kreatinin-Wert die Nierenfunktion und damit Stabilität sowie inneres Rückgrat. Abweichungen werden mit mangelnder Standfestigkeit in Beziehungen oder Entscheidungen verknüpft.

Die Schilddrüsenwerte wie TSH und freies T4 offenbaren Einblicke in die Identitätsfindung. Die Schilddrüse als Stoffwechselzentrale korrespondiert mit der Fähigkeit, die eigene Wahrheit auszudrücken. Hypothyreose-Muster signalisieren unterdrückte Kreativität durch Konformitätsdruck, Hyperthyreose hingegen Überaktivität mit Burnout-Risiko. Entzündungsparameter wie CRP oder BSG messen nicht nur Infektionen, sondern auch ungelöste Konflikte, etwa unterdrückte Aggressionen, die sich somatisch entladen.

Diese Interpretationen basieren auf jahrzehntelanger Praxiserfahrung und werden in Seminaren vermittelt. Die Akademie Labor ganzheitlich bietet Kurse an, die Klinik, Naturheilkunde und ganzheitliche Ansätze verbinden. Teilnehmer lernen, Werte als Indikatoren für emotionale Resilienz zu sehen. Das Expertenseminar richtet sich an Therapeuten, die diese Königsdisziplin erlernen möchten. Bücher wie die erweiterte Ausgabe von Lothar Ursinus aus den letzten Jahren fassen tausende Untersuchungsergebnisse zusammen und bieten Hinweise für Therapeuten und Laien.

In der Praxis kombinieren Heilpraktiker diese Deutungen mit Ernährungsanpassungen, Entgiftungskuren oder psychotherapeutischen Elementen. Die Leber als Metapher für emotionale Reinigung oder die Niere für Urvertrauen dienen als Brücke zu Lebensstiländerungen. Studien und Praxiserfahrungen zeigen, dass solche integrativen Ansätze die Therapieadhärenz steigern können, indem Patienten Ursachen auf mehreren Ebenen erkennen.

Die Veranlassung von Laborwerten bleibt schulmedizinisch geregelt: Jeder Arzt ist für die benötigten Untersuchungen selbst verantwortlich, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Hausärzte kontrollieren Werte für laufende Medikationen, Fachärzte für spezifische Diagnostiken. Dennoch wächst die Nachfrage nach ergänzenden ganzheitlichen Analysen in spezialisierten Labors.

Diese Methoden stoßen auf Kritik aus schulmedizinischer Sicht, da sie analoge Deutungen einbeziehen, die nicht evidenzbasiert im strengen Sinne sind. Sie ergänzen jedoch die konventionelle Diagnostik und helfen vielen Menschen, ein tieferes Verständnis für ihren Gesundheitszustand zu entwickeln. In einer Zeit zunehmender psychosomatischer Belastungen bieten sie Ansätze zur Prävention und Selbstwirksamkeit.

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