Tianjin/Hongkong, 2. Mai 2025 – Eine umfassende Kohortenstudie unter der Leitung von Forschern der Universität Tianjin, des Shenyang Medical College, des Shengjing Hospital der China Medical University und der Chinesischen Universität Hongkong hat erstmals starke Hinweise darauf gefunden, dass Einsamkeit das Risiko für Hörverlust unabhängig erhöhen kann. Die Ergebnisse wurden am 2. Mai 2025 in Health Data Science veröffentlicht.
Die Studie, die Daten von 490.865 Teilnehmern der UK Biobank über durchschnittlich 12,3 Jahre auswertete, zeigt, dass einsame Personen ein um 24 % höheres Risiko für Hörverlust haben als nicht einsame, selbst nach Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Geschlecht, sozioökonomischem Status, Gesundheitsverhalten, Komorbiditäten, ototoxischem Drogenkonsum, sozialer Isolation, Depression und genetischer Veranlagung. Besonders ausgeprägt war der Zusammenhang bei sensorineuralem Hörverlust und bei Frauen.
„Einsamkeit scheint eine potenziell schädliche Rückkopplungsschleife mit Hörverlust zu bilden“, erklärt Yunlong Song von der Universität Tianjin. Mögliche Mechanismen umfassen einsamkeitsbedingte Entzündungen, erhöhten Blutdruck, Stressreaktionen und ungesundes Verhalten. Die Ergebnisse blieben in umfassenden Sensitivitätsanalysen stabil.
„Wir planen, die zugrunde liegenden Mechanismen weiter zu erforschen und zu prüfen, ob Maßnahmen gegen Einsamkeit das Risiko senken können“, sagt Co-Autor Bin Yu. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, psychosoziale Faktoren wie Einsamkeit in der Prävention von Hörverlust, der weltweit über 1,5 Milliarden Menschen betrifft, stärker zu berücksichtigen.
