Laut einer neuen Studie an Mäusen verändern Drogen wie Kokain und Opioide die neuronale Signalübertragung im Nucleus accumbens (NAc) und kapern ein wichtiges Belohnungssystem des Gehirns, das an der Erfüllung angeborener Überlebensbedürfnisse beteiligt ist. Die Ergebnisse liefern mechanistische Einblicke in die Intensivierung des Drogensuchtverhaltens bei Substanzgebrauchsstörungen. Anhaltender Drogenkonsum geht mit einer tiefgreifenden Neupriorisierung der Motivationen einher, wodurch das Entscheidungsverhalten zu einer kurzsichtigen Fokussierung auf den Drogenkonsum gegenüber anderen angeborenen Bedürfnissen wie Essen oder Trinken von Wasser verzerrt wird, wobei die nachteiligen Folgen oft kaum erkannt werden.
Man geht davon aus, dass diese Auswirkungen zum Teil auf Veränderungen im Belohnungssystem des Gehirns zurückzuführen sind, das normalerweise dazu dient, überlebenswichtige Dinge zu identifizieren und darauf zu reagieren. Allerdings bleiben die zugrunde liegenden physiologischen und molekularen Mechanismen, die die angeborenen Gehirnfunktionen verbinden, die durch Drogenkonsum beeinträchtigt werden, unklar.
