Die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. (ÄFI) fordern eine Aufarbeitung der Corona-Politik. In einer Stellungnahme formulieren sie vor allem deutliche Kritik an den Corona-Impfungen. Gefragt seien eine fachwissenschaftliche Aufarbeitung, evidenzbasierte Impfempfehlungen und eine Neuausrichtung der Aufsichtsbehörden RKI und PEI.
ÄFI hat die Corona-Politik von Beginn an kritisch begleitet und bereits im März 2023 ein Positionspapier zur Notwendigkeit einer soliden Aufarbeitung verfasst (ÄFI, 2023a). Angesichts der aktuell zunehmenden Rufe nach einer Aufarbeitung erneuert ÄFI seine Kritik.
Die sogenannten „RKI-Files“ hätten offengelegt, dass es eine eklatante Diskrepanz zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und politischem Vorgehen in der Pandemie gegeben hat (ÄFI, 2024a). „Die Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts (RKI) wussten demnach von Beginn an um die tatsächlich geringe Gefahr von SARS-CoV-2 für die allermeisten Bevölkerungsgruppen und auch um angemessene Therapien, um eine Erkrankung zu beherrschen. Doch anstatt dieses Wissen an die Öffentlichkeit zu bringen und die Ärzte ihre angestammte Arbeit machen zu lassen, versetzte die Politik die Menschen bewusst in Angst, um drakonische Freiheitseinschränkungen zu verhängen, denen nachvollziehbare Evidenz fehlte – ohne öffentlichen Widerspruch seitens des RKI“.

Ferner heißt es in der Mitteilung der unabhängigen Organisation:
„Die Protokolle des RKI-Corona-Krisenstabs zeigen, dass maßgebliche wissenschaftliche Behörden im Widerspruch zum eigenen Wissen agierten. Die Öffentlichkeit vertraute ihnen – und somit der Wirksamkeit von Lockdowns, Maskenpflichten, Tests, Ausgeh- und Kontaktverboten u.v.m. Bis hin zu den sogenannten „Impfungen“, die dank neuartiger Technologie keine Impfstoffe im herkömmlichen Sinne sind, und einer Impfpflicht, laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „der einzige zuverlässige Weg aus der Pandemie“.
So auch die Justiz: Deutsche Gerichte bis hinauf zum Bundesverfassungsgericht beriefen sich auf die laut RKI-Files nachweislich politisch gelenkten Aussagen von RKI und PEI. Auf Basis von Falschaussagen und falschen Argumenten wurden Urteile gesprochen, die bereits mit dem wissenschaftlichen Sachstand vom Frühjahr 2020 nie hätten gefällt werden dürfen. Diese Praxis wird bis heute fortgesetzt und gehört dringend abgestellt und aufgearbeitet. Einen ersten Hoffnungsschimmer versprach zuletzt die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Osnabrück, das die Verfassungsmäßigkeit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht nachvollziehbar in Zweifel zog (ÄFI, 2024b)“.
Damit nicht genug:
„Die Ständige Impfkommission am RKI (STIKO) wurde politisch derart unter Druck gesetzt, dass Impf-Empfehlungen auch ohne wissenschaftlich neue Erkenntnisse ausgesprochen wurden. So z. B. die Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche, für die es hinsichtlich Selbstschutz oder Fremdschutz keine wissenschaftlichen Argumente gab (ÄFI, 2022b; ÄFI, 2022c).“
Last but not least schreibt das ÄFI:
„Wissenschaftlich anderslautende Ergebnisse, die sich nicht in das politische Narrativ fügten, hatten kein Gewicht oder wurden gecancelt, obwohl sie, wie in der Heinsberg-Studie von Prof. Hendrik Streeck, bereits im April 2020 die Infection-Fatality-Rate (IFR) sehr präzise mit 0,37% (und damit im Rahmen einer normalen Grippe) berechneten (Streeck et al., 2020). Der renommierte Statistiker der Stanford Universität John Ioannidis, immerhin einer der weltweit meistzitierten Wissenschaftler, konnte später eine noch geringere IFR feststellen (durchschnittlich 0,15 % für alle Altersgruppen und 0,03 % bei Personen im Alter von 0-59 Jahren) und bestätigte dies für 127 Länder dieser Welt (Ioannidis, 2021; Pezzullo et al., 2023).“
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