Nach der Einstufung aller Fentanyl-Analoga als kontrollierte Substanzen in China im Jahr 2019 haben sich illegale Hersteller auf den Export von Vorläuferstoffen, Reagenzien und Tablettenpressen verlegt. Diese Materialien gelangen vor allem nach Mexiko, wo Kartelle daraus synthetische Opioide herstellen und nach Nordamerika schmuggeln.
US-Behörden beobachten einen Rückgang direkter Fentanyl-Sendungen aus China, dafür steigen Lieferungen dual-use-fähiger Chemikalien über Häfen, Luftfracht und internationale Expresspost. Kleine, oft familiengeführte Produzenten in Provinz-Industriezonen nutzen regulatorische Lücken und bieten maßgeschneiderte Dienstleistungen inklusive verschlüsselter Kommunikation und getarnter Logistik.
Das US-Finanzministerium verhängte 2025 Sanktionen gegen mehrere chinesische Firmen, darunter ein Unternehmen aus Guangzhou, das koordinierte Lieferungen von Opioiden und Streckmitteln nach Nordamerika organisierte. Die Lieferkette ist dezentral aufgebaut und nutzt getrennte Akteure für Produktion, Transport und Verarbeitung.
Chinas Exportförderung begünstigt indirekt den Handel mit ambivalenten Chemikalien, da Rückvergütungen primär auf Volumen abzielen. Trotz bilateraler Kooperation mit den USA bleibt die Überwachung tausender Kleinbetriebe schwierig.
Auch Kanada meldet wachsende einheimische Produktion von Fentanyl und Nitazenen, unterstützt durch chinesische Zulieferungen über Vancouver, Toronto und Montreal. Von dort erreicht das Material Märkte in Australien, Neuseeland und Asien.
Internationale Experten fordern strengere globale Chemikalienkontrollen und koordinierte Maßnahmen gegen Finanz- und Digitalnetzwerke der Schattenlieferanten.
Entdecke mehr von LabNews
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.
