Der Berliner Verlag, Herausgeber der Berliner Zeitung, treibt seine Expansion in Ostdeutschland voran. In einem internen Newsletter an Abonnenten und Interessierte hat das Unternehmen unter Verleger Holger Friedrich weitere Details zu dem seit Oktober 2025 angekündigten Projekt bekanntgegeben. Demnach soll Anfang 2026 die Ostdeutsche Allgemeine Zeitung (OAZ) als überregionale Zeitung aus dem Osten für den Osten starten.
Zur Umsetzung wurde der Ostdeutsche Verlag als Schwestergesellschaft des Berliner Verlags neu gegründet. Der Sitz des neuen Verlags liegt in Dresden. Die Dachholding, zuvor BV Deutsche Zeitungsholding, wurde in Ostdeutsche Medienholding umbenannt. Diese Schritte sollen die publizistische und institutionelle Verankerung im Osten stärken.
Das Projekt geht auf intensive Gespräche mit Bürgern, Künstlern, Studenten und Politikern in der Region zurück, darunter Veranstaltungen in Dresden und an der Hochschule Mittweida. Dort wurde der Bedarf an einem unabhängigen Leitmedium betont, das neutral aus der Welt berichtet, relevante Debatten moderiert und umfassend lokal über politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungen informiert. Das Feedback aus der Bevölkerung sei überwiegend positiv und von großer Neugier geprägt gewesen.
Mediale Reaktionen auf die Ankündigung im Oktober reichten von fundierten Analysen in Publikationen wie dem Manager Magazin, der ZDF-Sendung 3Sat Kulturzeit und der Welt bis hin zu skeptischen oder diskreditierenden Beiträgen. Eine Meldung, wonach der Start in Chemnitz erfolgen solle, wurde als Missverständnis korrigiert.
Aktuell arbeiten Teams in 14 Arbeitsgruppen am Aufbau redaktioneller Strukturen sowie digitaler und printbasierter Produkte. Erste Einblicke in das Corporate Design der OAZ wurden bereits geteilt.
Ein weiterer Meilenstein: Im November trat der Berliner Verlag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) als Gesellschafter bei. Damit ist er das erste ostdeutsche Medium in diesem Gremium. Die Beteiligung soll ostdeutsche Perspektiven in die nationale Berichterstattung einbringen.
Das Vorhaben wird als wichtiger Beitrag zur Schließung einer Lücke im deutschen Medienlandschaft gesehen, insbesondere vor dem Hintergrund von Fairness, Gleichstellung und demokratischem Pluralismus. Der Berliner Verlag lädt Interessierte ein, sich für weitere Updates zu registrieren und am Projekt teilzuhaben.
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