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Trump und der Epstein-Skandal: Chronologie der mutmaßlichen Vertuschungsversuche

Der Fall Jeffrey Epstein, ein Sexualstraftäter mit Verbindungen zu einflussreichen Persönlichkeiten, bleibt ein kontroverses Thema, das Donald Trump belastet. Trotz seiner Wahlkampfversprechen, die Akten freizugeben, wird Trump vorgeworfen, Beweise zu unterdrücken, um seine eigene Rolle zu verschleiern. Nachfolgend eine detaillierte, chronologische Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, die als Vertuschungsversuche interpretiert werden, basierend auf verfügbaren Informationen, einschließlich Medienberichten und Posts auf X.

1. 2008: Milde Behandlung Epsteins trotz bekannter Verbindung
Trump und Epstein waren in den 1990er-Jahren eng verbunden, wie Party-Videos und Trumps Aussage von 2002 belegen, in der er Epstein als „großartigen Mann“ beschrieb, der „jüngere Frauen“ bevorzuge. 2008 erreichte Epstein in Florida einen umstrittenen Deal, der ihm eine lange Haftstrafe ersparte (13 Monate mit Freigang). Trump, damals ein prominenter Geschäftsmann, äußerte sich nicht kritisch, obwohl er von Epsteins Vergehen wusste. Dies wird als stillschweigende Unterstützung eines Systems gesehen, das Epstein schützte.

2. 2019: Zweifel an Epsteins Suizid ohne konkrete Beweise
Nach Epsteins Tod 2019 in einer New Yorker Zelle zweifelte Trump als Präsident öffentlich an der offiziellen Suizid-Version, obwohl er Zugang zu Ermittlungsdetails hatte. Seine Äußerungen, etwa über einen „Deep State“, befeuerten Spekulationen, ohne Beweise zu liefern. Kritiker sehen darin einen Versuch, die Aufmerksamkeit von seiner eigenen Verbindung zu Epstein abzulenken.

3. Juni 2024: Wahlkampfversprechen zur Aktenfreigabe
Im Wahlkampf 2024 kündigte Trump bei Fox News an, die Epstein-Akten freizugeben: „Yeah, yeah, I would.“ Dieses Versprechen richtete sich an seine MAGA-Basis und Verschwörungstheoretiker, die erwarteten, dass Namen politischer Gegner enthüllt würden. Es wird als taktischer Schachzug interpretiert, um Unterstützung zu sichern, ohne konkrete Absicht zur Umsetzung.

4. September 2024: Ausweichende Antworten bei Lex Fridman
In einem Podcast mit Lex Fridman auf die Aktenfreigabe angesprochen, blieb Trump vage: „Ich bin nicht involviert, ich war glücklicherweise nie auf seiner Insel.“ Er deutete an, die Freigabe „anzusehen“, ohne Verpflichtung. Dies wird als Versuch gewertet, die Erwartungen zu dämpfen, während er Spekulationen offenließ, um seine Basis nicht zu verprellen.

5. Februar 2025: Irreführende Ankündigung durch Justizministerin Bondi
Justizministerin Pam Bondi erklärte bei Fox News, eine „Kundenliste“ Epsteins liege „zur Prüfung auf meinem Schreibtisch“. Dies löste Begeisterung bei der MAGA-Basis aus, doch die veröffentlichten Dokumente waren größtenteils bereits öffentlich und enthielten keine neuen Erkenntnisse. Das Weiße Haus sprach später von einem „Missverständnis“. Kritiker sehen darin eine bewusste Irreführung, um Zeit zu gewinnen und den Druck zu lindern.

6. März 2025: Versprochene Dokumentenlieferung ohne Substanz
Bondi kündigte an, „Tausende von Seiten“ seien geliefert worden, und FBI-Direktor Kash Patel prüfe sie für eine „große Veröffentlichung“. Die freigegebenen Akten waren jedoch größtenteils bekannt und enttäuschten die Erwartungen. Dies wird als Verzögerungstaktik interpretiert, um die Öffentlichkeit zu beruhigen, ohne belastendes Material offenzulegen.

7. Mai 2025: Rückzug von der Aktenfreigabe nach Kenntnis der eigenen Nennung
Medienberichten zufolge informierte Bondi Trump im Mai 2025, dass sein Name in den Akten auftaucht. Kurz darauf entschied die Regierung, keine weiteren Dokumente freizugeben, mit der Begründung, sie enthielten „unbestätigte Gerüchte“ und Informationen über Opfer. Dies wird als direkter Versuch gesehen, Trumps Verwicklung zu verschleiern, da sein Name in Flugprotokollen und einem geleakten Adressbuch Epsteins mit 14 Telefonnummern auftaucht.

8. Juli 2025: Abstreiten einer „Kundenliste“ und Bestätigung des Suizids
Am 6. Juli 2025 erklärte das Justizministerium in einem Memo, es gebe keine „Kundenliste“, und bestätigte Epsteins Suizid. Trump reagierte gereizt auf Fragen: „Reden die Leute immer noch über diesen Widerling?“ Bondi und Patel, die zuvor Verschwörungstheorien unterstützt hatten, ruderten zurück, was als Versuch gewertet wird, die Debatte zu beenden und Trumps Verbindung herunterzuspielen. Das Memo wird von vielen MAGA-Anhängern angezweifelt, da es den Erwartungen widerspricht.

9. August 2025: Gerüchte um ein Krisentreffen mit J.D. Vance
Posts auf X und Medienberichte deuten auf ein Krisentreffen mit Vizepräsident J.D. Vance hin, um die Deutungshoheit zurückzugewinnen. Ein Post von @EvaHermanEx_ARD erwähnt ein Treffen im Weißen Haus, bei dem Ghislaine Maxwell Trump entlastet haben soll, indem sie aussagte, er habe „nichts Besorgniserregendes“ getan. Vance dementierte, doch Spekulationen über ein Ablenkungsmanöver halten an, da das Transkript nicht veröffentlicht wurde. Dies wird als Versuch gesehen, die öffentliche Wahrnehmung zu steuern.

10. August 2025: Schwärzung von Trumps Namen in den Akten
Laut einem Post von @daniel_gugger auf X vom 3. August 2025 wurden Trumps Name und andere prominente Namen vom FBI in den Akten geschwärzt, bevor sie geprüft wurden. Dies wird als direkter Eingriff interpretiert, um belastende Hinweise auf Trump zu entfernen. Bloomberg-Reporter Jason Leopold bestätigte, dass FBI-Mitarbeiter zahlreiche Hinweise auf Trump fanden, die geschwärzt wurden, was den Verdacht einer gezielten Vertuschung verstärkt.

Zusätzliche belastende Details

  • Flugprotokolle und Partys: Trump flog laut Gerichtsunterlagen mindestens siebenmal in Epsteins Privatjet, und Videos zeigen ihn 1992 mit Epstein auf einer Party in Mar-a-Lago, wo sie tanzende Frauen musterten. Ein Bericht der „New York Times“ beschreibt einen „Calendar-Girl“-Wettbewerb 1992, bei dem Trump und Epstein die einzigen Gäste waren.
  • Angebliche Zeichnung: Das „Wall Street Journal“ berichtete von einer Filzstiftzeichnung einer nackten Frau, die Trump Epstein 2003 zum Geburtstag geschenkt haben soll. Trump bestreitet dies und kündigte eine Klage an, doch seine Vergangenheit als Zeichner (z. B. Skizzen für Sotheby’s) macht die Leugnung unglaubwürdig.
  • Vorwürfe von Michael Wolff: Trumps Biograf Michael Wolff behauptet in einem Post von @MeidasTouch, Epstein habe ihm Fotos von Trump mit Mädchen „unsicheren Alters“ in seinem Palm Beach-Haus gezeigt. Dies wurde nicht unabhängig verifiziert, verstärkt aber den Druck auf Trump.

Fazit

Trumps Handeln – von frühem Schweigen über Epsteins milde Behandlung bis hin zur Blockade der Aktenfreigabe nach Kenntnis seiner eigenen Nennung – wird als systematischer Versuch gewertet, seine Verbindung zu Epstein zu verschleiern. Seine Wahlkampfversprechen, die Akten freizugeben, und die anschließende Kehrtwende haben Misstrauen selbst bei seiner MAGA-Basis geschürt. Eine YouGov-Umfrage vom Juli 2025 zeigt, dass 46 % der Amerikaner Trump eine Verwicklung unterstellen. Der Druck aus dem Kongress, von Demokraten und sogar Republikanern wie Mike Johnson, sowie von Influencern wie Marjorie Taylor Greene, wächst. Posts auf X, etwa von @sonja_weihrauch, verstärken den Verdacht, dass das FBI aktiv Beweise schwärzt. Die Affäre droht, Trumps Bewegung zu spalten, da er als Teil des Establishments wahrgenommen wird, das er zu bekämpfen versprach.


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