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Chinesisch-afrikanische Technologiebeziehungen auf dem Vormarsch: Experten fordern intensivere Zusammenarbeit

Nairobi, 7. April 2025 – Die technologische Zusammenarbeit zwischen China und Afrika steht vor einer neuen Ära der Vertiefung. Mit dem Start des Aktionsplans 2025–2027, der auf dem Forum für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit (FOCAC) im vergangenen Jahr in Peking beschlossen wurde, setzen Experten nun auf eine umfassendere Partnerschaft. Der Fokus liegt dabei auf digitaler Infrastruktur, der Förderung der digitalen Wirtschaft und der Modernisierung der Landwirtschaft – Bereiche, die für Afrikas Entwicklung von zentraler Bedeutung sind.

Ein markantes Beispiel für die bisherige Zusammenarbeit ist die von China gebaute Mombasa-Nairobi-Normalspurbahn, die seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2017 die Verkehrsinfrastruktur Kenias revolutioniert hat. Solche Projekte sollen nun durch technologische Innovationen ergänzt werden. Dennis Munene, geschäftsführender Direktor des China-Africa Center am Africa Policy Institute in Kenia, betonte, dass China Technologien entwickle, die Afrika bei Herausforderungen wie dem Klimawandel unterstützen könnten. „Wir erwarten Lösungen wie dürreresistente Saatguttechnologien für aride Regionen“, sagte er.

Bildung als Schlüssel zur Innovation

Ein zentraler Aspekt des Plans ist die Stärkung von Bildungspartnerschaften, insbesondere in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie in der digitalen Kompetenzentwicklung. Munene hob die Bedeutung von Programmen wie den Luban Workshops hervor, einem chinesischen Berufsbildungsprojekt, das afrikanische Jugendliche befähigen soll, eigene KI-Tools zu entwickeln. „Afrika muss seine eigenen Lösungen schaffen – dafür brauchen wir qualifizierte Talente“, erklärte er und rief junge Menschen auf, chinesische Stipendien zu nutzen, um vor Ort Erfahrungen mit Spitzentechnologien wie künstlicher Intelligenz (KI) zu sammeln.

China gilt mit Unternehmen wie DeepSeek, Moonshot AI und Tech-Riesen wie ByteDance und Alibaba als Vorreiter in der KI-Entwicklung. Munene wies darauf hin, dass DeepSeek bewiesen habe, dass KI-Modelle nicht zwangsläufig teuer sein müssen – ein Modell, das afrikanische Entwickler inspirieren könnte.

Lernen von China: Wissenschaft und Technologie im Fokus

Xn Iraki, Professor an der Universität Nairobi, unterstrich Chinas steilen Aufstieg in Bereichen wie Elektronik, KI und Elektromobilität. „China hat vom Westen gelernt und investiert massiv in Forschung. Afrika kann diesen Weg nachzeichnen, indem wir MINT-Fächer vom Kindergarten bis zur Universität fördern“, sagte er. Er schlug vor, afrikanischen Studierenden den Zugang zu chinesischen Universitäten zu erleichtern – inklusive Sprachkursen, um das immense Wissen Chinas besser nutzbar zu machen.

Iraki betonte zudem die Notwendigkeit eines symmetrischen Wissensaustauschs über „digitale Superautobahnen“, die den Technologietransfer zwischen beiden Regionen beschleunigen könnten.

Eine moderne Bildung für einen jungen Kontinent

James Shikwati, Direktor des Inter Region Economic Network in Kenia, wies auf Afrikas junge Bevölkerung hin und forderte eine Neuausrichtung des Bildungssystems. „Wir müssen unsere Jugend auf die neue Weltordnung vorbereiten“, sagte er. Er plädierte für engere Kooperationen zwischen dem chinesischen und afrikanischen Privatsektor, um Ideen und Innovationen auszutauschen.

Perspektiven für die Zukunft

Die Experten sind sich einig: Die intensivierte Zusammenarbeit mit China bietet Afrika eine historische Chance, technologische Rückstände aufzuholen und eigene Innovationskraft zu entwickeln. Der Aktionsplan 2025–2027 könnte dabei zum Katalysator werden – vorausgesetzt, die afrikanischen Länder investieren in die Ausbildung ihrer Jugend und nutzen die Partnerschaft strategisch. Wie Munene abschließend betonte: „Es geht nicht nur darum, Technologie zu importieren, sondern darum, sie selbst zu gestalten.“

Dieser Artikel basiert auf einem Bericht von Edith Mutethya, veröffentlicht in der China Daily am 7. April 2025.


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